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Tagesschläfrigkeit bei OSA

Das obstruktive Schlafapnoesyndrom (OSAS) / Die obstruktive Schlafapnoe (OSA) ist eine ernstzunehmende schlafbezogene Atemstörung, bei der es während des Schlafs wiederholt zur Verringerung oder dem kompletten Aussetzen der Atmung durch eine Verengung des Rachenraums kommt. Diese Atempausen können mehrere hundert Mal pro Nacht auftreten und bis zu wenigen Minuten andauern. Durch den Kollaps im Bereich der oberen Atemwege kommt es zu einem Abfall der Sauerstoffkonzentration im Blut und einer Minderversorgung der Organe. Das Gehirn ist in diesem Fall als erstes betroffen und schlägt Alarm. Dieser sogenannte Alarm äußert sich in immer wieder kehrenden Weckreaktionen, welche den Schlaf fragmentieren und zu einem nicht erholsamen Schlaf führen. Die Schlafstadien sind hierdurch gestört.

Symptome, die auf eine OSA hinweisen können, sind

  • starke Müdigkeit während des Tages (exzessive Tagesschläfrigkeit, EDS),
  • Konzentrationsstörungen,
  • nächtliches Schwitzen und häufiges Wasserlassen,
  • plötzliches Erwachen, manchmal mit Herzrasen und Atemnot,
  • trockener Mund beim Aufwachen,
  • Kopfschmerzen am Morgen und
  • Potenzprobleme.

Menschen mit einer OSA schnarchen meist sehr laut. Sie haben während des Schlafs regelmäßig eine flache Atmung (Hypopnoe) und Atemaussetzer (Apnoen), die länger als zehn Sekunden dauern. Schnarchen an sich ist harmlos. Erst wenn Atemaussetzer hinzukommen, spricht man von einer obstruktiven Schlafapnoe.

Durch diese Atmungsstörung wird der Körper nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Zusätzlich sinken der Puls und der Blutdruck. Das Atemzentrum im Gehirn schlägt Alarm und löst einen Weckreiz aus: Man wacht kurz auf, meist ohne es zu merken. Dadurch wird der Schlafrhythmus unterbrochen, das Herz beginnt schneller zu schlagen und der Blutdruck steigt. Diese kurze Aufweckreaktion wird auch „Arousal“ genannt. Wenn sie in einer Nacht wiederholt auftritt, kann sie verhindern, dass der/die Patient/in in den Tiefschlaf fällt, der die Nachtruhe erst erholsam macht.

Neben starkem Übergewicht spielen auch Besonderheiten im Mund- und Rachenraum häufig eine Rolle. Dazu gehören vergrößerte Mandeln, ein zu kleiner Unterkiefer, die Lage der Zunge und ein großes Gaumensegel. Das Gaumensegel ist der weiche Teil des Gaumens im hinteren Rachenraum. Manchmal ist auch die Nasenatmung gestört. Die Rückenlage im Schlaf kann Schnarchen und Atmungsstörungen begünstigen, ist aber selten die alleinige Ursache.

Auch ein übermäßiger Alkoholkonsum sowie Schlaf- und Beruhigungsmittel lassen die Atemmuskulatur erschlaffen und können eine OSA verstärken.

Eine Schlafapnoe kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen.

Wer schlecht schläft, fühlt sich tagsüber oft müde und „wie gerädert“. Manche Menschen fallen dann auch unfreiwillig in einen sogenannten Sekundenschlaf. Gefährlich wird es, wenn man am Steuer eines Autos einnickt.

Medikamentöse Behandlung der Tagesschläfrigkeit bei OSA

Seit November 2021 ist der Wirkstoff Pitolisant für die Behandlung der Tagesschläfrigkeit bei Erwachsenen Patienten mit OSA zugelassen. Pitolisant blockiert Histamin-H3-Rezeptoren im Gehirn und verstärkt die Aktivität der Histamin-Neuronen, die eines der wesentlichen Systeme zur Erhaltung des Wachzustands sind. Pitolisant bewirkt eine starke Abnahme der Tagesschläfrigkeit.

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